Zuchtanlage
Meine Zuchtanlage besteht aus einem 3 x 5 m Großen Raum und ist somit eine kleine Anlage.
Ausgestattet mit einem Oberlicht für natürliche Sonneneinstrahlung, Heizung, Nebelanlage, elektr.
gesteuerte Beleuchtung, sowie Abzugs- und Luftreinigungsanlage.
Gezüchtet wird in 15 Zuchtboxen. Diese sind in Eigenbau entstanden. Des Weiteren komplettieren drei 120 x 50 x 50 cm große und zwei 80 x 50 x 50 cm große Absetzboxen für die Jungtiere, sowie zwei kleinere Flugvolieren die Anlage.
Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
(Zuchtboxen) (Absetzboxen) (Voliere 1 ) (Voliere 2 )
Das Licht brennt, incl. Sonnenauf- und Untergangssimulation, ca. 12-14 Std. pro Tag. Des Nachts bleibt die Beleuchtungsanlage bei ca. 3 % angesteuert um die Mondphase zu simulieren. Die Raumtemperatur beträgt ca. 19-20 C. bei einer Luftfeuchtigkeit von ca.65-70 %.
Meine Erfahrungen mit der Nebelanlage sind sehr positiv. Die Vögel in den Volieren werden einmal am Tage aus den Feindüsen der Anlage „bestäubt“. Es ist immer wieder schön, zu beobachten, wie die Tiere in dem feinen Wassernebel ihre Flügel ausbreiten und ihr Gefieder putzen.
Die Anlage stammt aus dem Intensivgartenbau und wird in Gewächshäusern eingesetzt.
Des Weiteren läuft während des Tages ca. 8 Stunden lang Musik. Lachen Sie jetzt nicht, lieber Leser, aber ich schwöre auf Klassik. Besonders bei Mozart scheinen die Vögel sich wohl zu fühlen.
Man kann dies belächeln, aber ich glaube, dass seitdem die Musik läuft, die Tiere beim Betreten der Anlage und gerade bei Fremden, bedeutend ruhiger geworden sind.
Vererbung
Die mir bekannten Mutationen und ihre Vererbung.
Rezzesiv vererbend:
Blau
Pastell (sowohl in der Blau als auch in der Grünreihe)
Falbe „ „ „ „
Isabell „ „ „ „
Grau
Graugrün
US-Gelb
US-Weiß
Albinos
Lutinos
Rezzesive Schecken
Dominant vererbend:
Dominante Schecken (sowohl in der Blau als auch in der Grünreihe)
Misty oder auch manchmal als Slaty bezeichnet. Ebenfalls sowohl in Blau als auch in Grün.
Violett Violette können sowohl in der Blau und Grünreihe, als auch in Grau gezogen werden.
Alle dominant vererbenden Mutationen können als ein bzw. zweifaktorige Vögel gezogen werden.
Hierauf soll später noch genauer eingegangen werden.
Geschlechtsgebundene Vererbung
Zimt
Opalin
Es sollen außerdem, mittlerweile braune und olive Vögel geben, wobei ich pers. noch kein solches Tier gesehen habe. Ich denke, dass zumindest bei den so genannten „Braunen“ , es sich um keine Mutation im eigentlichen Sinne handelt, sondern um die Kombination solcher.
Sollte jemand diese Zeilen lesen, der mehr darüber weiß, würde es mich freuen darüber etwas in Erfahrung zu bringen.
Alle diese Mutationen lassen sich natürlich mehr oder weniger leicht miteinander kombinieren.
Wie zum Beispiel ein blauer dominanter Falbenschecke. Solch ein Vogel kombiniert drei Mutationsformen. Als da sind. Blau, dominante Schecke und Falbe. (Link zu einem Bild eines solchen Vogels) Um solch einen Vogel zu ziehen, bedarf es im Allgemeinen schon mehrer Generationen, wenn man mit der jeweiligen Grundmutation beginnt. Man kann sich gut vorstellen, dass ein solch langwieriges heraus züchten, solcher Kombinationen den “Wert“ eines solchen Tieres hebt. Aber die Abgabe von Tieren sollte immer das Tier und unser schönes Hobby im Vordergrund haben. Und nicht den kommerziellen Gewinn. Tiere müssen abgegeben werden, schon allein aus Platzgründen und es fördert den Kontakt mit Menschen, die mit Einem dieses schöne Hobby teilen.
Bei mir verschlingen jedenfalls die Unterhaltungskosten der Anlage, Futter und Anschaffung neuer Tiere sämtliche Einnahmen und darüber hinaus. Und ich denke den meisten, die dieses Hobby mit mir teilen, er geht es genauso.
Rezzesive Vererbung
Am Beispiel der Blaumutation
1. Wildfarbe x Blau = 100 % Wildfarbe / Blau
2. Wildfarbe / Blau x Wildfarbe / Blau = 25 % Blaue
50 % Wildfarbe / Blau
25 % Wildfarbe
Die Wildfarbigen / Blau sind nicht von den reinen Wildfarbigen äußerlich zu unterscheiden. Dies ließe sich nur durch Kontrollverpaarungen feststellen.
3. Wildfarbe / Blau x Blau = 50 % Blau
50 % Wildfarbe / Blau
4. Blau x Blau = 100 % Blau
Für Blau ließe sich auch zum Beispiel Lutino einsetzen. Bei einem Ino der Blaureihe, also einem Albino sieht es ähnlich aus:
1. Wildfarbe x Albino = 100 % Wildfarbe / Blau und Ino
2. Wildfarbe / Blau und Ino x Wildfarbe / Blau und Ino = 12,5 % Wildfarbe / Lutino
12,5 % Wildfarbe / Blau
25,0 % Wildfarbe / Blau und Ino
6,25 % Wildfarbe
6,25 % Lutino
12,5 % Lutino / Blau
12,5 % Blau / Albino
6,25 % Blau
6,25 % Albino
Alle beiderlei Geschlechts. Eine solche Verpaarung wird man aber nach Möglichkeit nicht vornehmen, da aus einer solchen zu viele Verdachtspalter fallen. Dieses Beispiel gilt ebenfalls für alle anderen Rezzesiv vererbenden Mutationen. Man wird eine solche Verpaarungsmöglichkeit nur dann in Betracht ziehen wenn einem keine andere Wahl bleibt.
Wenn möglich, paaren Sie niemals ein „Rotauge x einem Rotauge“ d.h. Ino x Ino oder Falbe x Falbe. Dies führt zu kleinen und unter Umständen blinden Vögeln. Ich habe solche Verpaarungen bei Züchtern gesehen und ich denke, dass diese Züchter lediglich auf kommerziellen Gewinn aus-
waren.
Meine Empfehlung: Paaren Sie immer einen Spalter mit einer Mutation.
Will man schön gefärbte Lutinos ziehen, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese meistens dann fallen, wenn sie über Blau gezogen wurden. D.h. ein Elternteil war ein Albino oder ein Blauer spalt in Ino. Solche Lutinos sind zwar dann alle Spalterbig in Blau aber sie sind von einer schönen dottergelben Färbung.
4. Lutino x Wildfarbe / Blau und Ino = 25,0 % Wildfarbe / Ino
25,0 % Lutino
25,0 % Wildfarbe / Blau und Ino
25,0 % Lutino / Blau
5.Lutino / Blau x Wildfarbe / Blau und Ino = 12,5 % Wildfarbe / Ino
12,5 % Lutino
25,0 % Wildfarbe / Blau und Ino
25,0 % Lutino / Blau
12,5 % Blau / Ino
12,5 % Albino
6. Lutino / Blau x Blau = 50,0 % Blaue / Ino
50,0 % Wildfarbe / Blau und Ino
7. Albino x Blau = 100,0 % Blau / Ino
8. Blau / Ino x Blau / Ino = 25,0 % Blau
50,0 % Blau / Ino
25,0 % Albino
Anstelle von Falbe ließe sich auch die Mutation Falbe einsetzen.
Dominante Vererbung
Hier am Beispiel von dominant vererbenden Schecken. Diese sind mittlerweile wohl am häufigsten verbreitet. Wobei die Scheckung sehr unterschiedlich ausfallen kann. Von lediglich aufgehellter Grundfarbe mit einzelnen sehr stark aufgehellten Schwungfedern über Tiere mit lediglich ein paar aufgehellten Federchen bis hin zu bis 80 % Scheckung habe ich alles gesehen beziehungsweise in meinen eigenen Beständen. Der Prozentsatz der Scheckung hat meiner Erfahrung nach aber nichts mit der Vererbung zu tun. So kann ein kaum gescheckter Elternvogel durchaus Jungtiere hervorbringen, die eine sehr starke Scheckung besitzen.
Des Weiteren vererben Misty`s oder manchmal auch als Slaty bezeichnet ebenfalls Dominant.
Es gibt bei beiden Mutationen so genannte Einfaktorige als auch Zweifaktorige Tiere.
1. 1 faktorige Schecke x Normal = 50 % Schecke (1F)
50 % Normale
Im Gegensatz zu den rezzesive Mutationen, kann eine dominante Mutation niemals Spalterbig sein.
2. 1 faktorige Schecke x 1faktorige Schecke = 50 % Schecke (1F)
25 % Schecke (2F)
25 % Normale
Die aus dieser Verpaarung stammenden Schecken können optisch nicht unterschieden werden. Ihre Faktorigkeit kann nur durch eine Kontrollverpaarung ermittelt werden.
3. 2 faktorige Schecke x Normal = 100 % Schecke (1F)
4. 2 faktorige Schecke x 1 faktorige Schecke = 50 % Schecke (1F)
50 % Schecke (2F)
5. 2 faktorige Schecke x 2 faktorige Schecke = 100 % Schecke (2F)
Bei den Violettblütigen sieht es ein wenig anders aus. Hier sind nur die doppelfaktorigen in der Blaureihe als Violette zu erkennen. Während in der Grünreihe die doppelfaktorigen dunkelgrüner gegenüber „normal Grünen“ sein sollen. Violette kenne ich allerdings nur von Fotos. Ich denke, wenn diese Mutation in ein bis zwei Jahren werden wir mehr über die Vererbung dieser Mutation erfahren.
Geschlechtsgebundene Vererbung
Am Beispiel von Zimt.
Hier können nur die Hähne Spalterbig in diese Mutation sein. Eine Henne ist nie Spalterbig darin.
D.h. ist es eine geschlechtsgebundene rezzesive Mutation.
1. 1,0 Zimt x 0,1 Normal = Alle Hähne sind 100 % Normal / Zimt
Alle Hennen sind 100 % Zimt
2. 1,0 Zimt x 0,1 Zimt = 100 % Zimter beiderlei Geschlechts
3. 1,0 Normal / Zimt x 0,1 Zimt = Alle Hähne fallen aus 50 % Zimter
50 % Normale / Zimt
Alle Hennen fallen aus 50 % Zimter
50 % Normal
4. 1,0 Normal / Zimt x 0,1 Normal = Alle Hähne fallen aus 50 % Normal
50 % Normale / Zimt
Alle Hennen fallen aus 50 % Zimter
50 % Normal
Wie ich bereits erwähnte, all diese Mutationen lassen sich kombinieren. Wobei es meiner Ansicht nach, nicht alle Kombinationen sinnvoll sind. Ich kann immer nur empfehlen einen „Normalen“ Spalterbiegen Vogel mit einer Mutation zu verpaaren. Erst recht, wenn es sich um eine rotäugige Mutation handelt. Man darf nicht außer Acht lassen, dass solche Kombinationsvögel sehr schnell zu einer geringeren Größe tendieren. Besonders, wenn am Anfang sogar betrieben wurde, um zu schnelleren Zuchterfolgen zu gelangen. Ich habe mir, wie es ähnlich in der Wellensittichzucht betriebe wird, einen Stamm großer Grauer gezogen, die ich immer wieder zwecks der Größe einkreuze. Dies wirft einen zwar um ein Jahr im Zuchtziel zurück, aber wie gesagt, nicht der kommerzielle sondern der züchterische Erfolg sollte bei unserem schönen Hobby im Vordergrund stehen.
Ich hoffe, ich habe Ihnen hiermit einen kleinen Einblick in dieses wunderschöne Hobby gegeben und würde mich über Zuschriften oder Verbesserungsvorschläge zu dieser Homepage freuen.